Mehrkammernhaus für Hamster – Nach dem Vorbild der Natur
Zur artgerechten Gestaltung eines Hamstergeheges gehört dabei nicht zuletzt auch das sogenannte Wohnlabyrinth, das auch als Mehrkammernhaus bezeichnet wird. Wir verraten dir, was es damit auf sich hat und worauf du beim Kauf eines solchen Wohnlabyrinths unbedingt achten solltest.
Warum ein Hamsterhaus mit mehreren Kammern?
Ein Wohnlabyrinth erfüllt eine wichtige Aufgabe, indem es dem Hamster die Möglichkeit gibt, verschiedene Kammern für verschiedene Zwecke einzurichten. Dies ist auch in der Natur der Fall, wo Hamster aufwendige Bauten mit diversen Kammern einrichten. Diese sind meist etwa einen Meter tief vorzufinden und können im Winter auch auf eine Tiefe von etwa zwei Metern erweitert werden, um einen besseren Schutz vor Frost und Kälte sicherzustellen.
In der Natur legen sich Hamster in ihrem Bau neben der Vorratskammer auch eine Schlafkammer und eine Toilette an. Für den Nachwuchs wird auch eine Nistkammer angelegt.
Unsere Mehrkammernhaus Empfehlungen:
Kammernanzahl, Größe und Eingangsdurchmesser
Wie viele Kammern?
Im Zoofachhandel sind häufig Mehrkammernhäuser mit drei Kammern und mehreren Eingängen zu finden. Diese Dreikammernhäuser sind empfehlenswert und für die Hamsterhaltung in der Regel ausreichend. Bei einem Mehrkammernhaus mit mehr als drei Kammern sind die einzelnen Kammern in der Regel zu klein. Entscheidet man sich für ein Mehrkammernhaus mit 5 oder sogar 7 Kammern, dann sollte dieses deutlich größer sein.
Mehrere Eingänge notwendig?
Das Wohnlabyrinth sollte über mehrere Ein- und Ausgänge verfügen, denn auch in der Natur verfügt der Hamsterbau über Haupt- und Fluchteingänge.
Richtige Eingangsgröße?
Besondere Aufmerksamkeit sollte beim Kauf eines Wohnlabyrinths der Größe der Eingänge gelten:
- Ein Wohnlabyrinth für große Hamsterarten wie den Goldhamster oder den Teddyhamster sollte Eingänge mit einem Durchmesser von mindestens 7 Zentimetern mitbringen.
- Für Zwerghamsterarten ist indes ein Durchmesser von 5 – 6 Zentimetern ausreichend.
Der Grund dafür ist simpel: Der Bewohner des Geheges muss auch mit prall gefüllten Backentaschen durch die Eingänge passen. Sind die Eingänge zu klein, kann es passieren, dass sich die spitzen Getreidekörner in die Backentaschen bohren und den Hamster verletzen.
Ein abnehmbares Dach erleichtert die Reinigung des Häuschens.
Ein Wohnlabyrinth kaufen – Auf was muss man achten?
Ein Mehrkammernhaus aus Baumrinde überzeugt durch eine natürliche und rustikale Optik. Beim Kauf eines solchen Häuschens sollte man auf zwei Dinge achten:
- Die Schicht der Rinde sollte mindestens einen Zentimeter dick sein. Andernfalls besteht das Risiko, dass die Rinde bricht.
- Häufig sind solche Häuser aus Nadelholz gefertigt, was für den Hamster gefährlich ist. Häuser aus Pappel, Birke oder Haselnuss sind gut geeignet.
Deutlich besser geeignet ist ein Wohnlabyrinth aus Mehrschichtplatten. Sie sind meist miteinander verschraubt, verleimt oder genagelt. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass:
- keine Schrauben oder Nägel abstehen, an denen sich der Hamster verletzen könnte
- der verwendete Leim lösemittelfrei ist. Beispielsweise Ponal Classic. Diesen Laim dürfen Hamster sogar fressen.
Unsere Mehrkammernhaus Empfehlungen:
Zusätzliche Kauftipps im Überblick:
- Ein abnehmbarer Deckel erleichtert die Reinigung und die tägliche Kontrolle
- Auf eine Bodenplatte sollte verzichtet werden, da diese den Hamster beim Buddeln behindert und durch dessen Hinterlassenschaften verschmutzt wird
- Das Wohnlabyrinth muss aus unbehandeltem Holz gefertigt sein
- Auch mehrere Ein- und Ausgänge sowie ausreichend breite Öffnungen sind ein Muss
Wie richtet sich der Hamster sein Wohnlabyrinth ein?
Das Wohnlabyrinth wird vom Hamster in der Regel auf ähnliche Art und Weise eingerichtet, wie es ansonsten auch in der Natur der Fall wäre. Hier bauen die Hamster mehrere Höhlen, die miteinander verbunden sind. Diese bestehen aus mehreren Eingängen und Ausgängen sowie aus Kammern, zu denen das Schlafnest, die Toilette und ein bis zwei Futterplätze gehören.
Während die Hamster ihren Bau in der Natur selbst gestalten und dabei viel Zeit mit dem Graben von Gängen und Kammern verbringen, bietet man ihnen mit einem Mehrkammernhaus einen „vorgefertigten“ Bau. Der Hamster wird sein neues Domizil zunächst ausgiebig begutachten und daraufhin die Kammern nach seinen Vorstellungen einrichten und nutzen.
Das Mehrkammernhaus selber bauen?
Mit etwas handwerklichem Geschick ist es auch möglich, ein Mehrkammernhaus selbst zu bauen. Dies bietet den Vorteil, dass man das Hamsterdomizil nach eigenen Wünschen gestalten und erweitern kann und damit dem Hamstergehege einen besonders individuellen Look verleiht.
Grundsätzlich gelten beim Eigenbau eines solchen Mehrkammernhauses dieselben Kriterien wie beim Kauf eines Hamsterdomizils: Das Haus sollte aus unbehandeltem Holz gefertigt und entsprechend stabil und sicher verarbeitet werden. Dünnere Holzplatten können mit ungiftigem Holzleim verbunden werden, während man bei dickerem Holz auch zu Nägeln und Schrauben greifen kann, sofern diese entsprechend versenkt werden.
Wichtig ist dabei, dass auch hier der Boden offen und das Dach abnehmbar ist. Auf diese Weise ermöglicht man es dem Bewohner mit einer ausreichend dicken Schicht Streu als Unterlage, seinen Bau nach Herzenslust zu gestalten, während man sich die Reinigung des Baus als glücklicher Hamsterbesitzer so einfach wie möglich macht.