Außenhaltung im Winter – So machst Du den Kleintierstall winterfest
Du möchtest Deine Kaninchen oder Meerschweinchen auch über den Winter draußen halten? Kein Problem: In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du über die Außenhaltung im Winter wissen musst. Außerdem erfährst Du was du tun musst, damit der Kleintierstall Deinen Lieblingen auch zur kalten Jahreszeiten eine sichere Unterkunft bietet. Nur mit einem winterfesten Kleintierstall ist eine durchgehende Haltung von Meerschweinchen und Kaninchen draußen möglich.
Unsere Empfehlungen:
Kaninchen und Meerschweinchen an die Außenhaltung gewöhnen
Gesunde Meerschweinchen und Kaninchen können problemlos das ganze Jahr im Freien gehalten werden. Geschwächte, schwangere, ganz kleine Jungtiere und kranke Tiere solltest Du aber lieber drinnen überwintern lassen.
Eine schrittweise Gewöhnung Deiner Kleintiere an die Außentemperatur ist sehr wichtig! Diese erfolgt am besten über den Sommer/Herbst. Sobald es stabil über 10-15°C Außentemperatur hat, kannst Du Deine Kleintiere nach draußen umziehen lassen. Das ist meistens im Mai soweit. So können Deine Tiere sich optimal an die Temperaturen gewöhnen und ein passendes Fellkleid entwickeln.
Sobald die Nächte kühler werden, solltest Du Dir aber dringend Gedanken darüber machen, wie Du den Kleintierstall an diese Bedingungen anpassen musst.
Achtung: Im Winter darfst Du Dein an die Kälte gewöhntes Tier nicht plötzlich von draußen nach drinnen umsiedeln! Eine eventuell nötige Umsiedlung bei Krankheit muss dann langsam über mehrere Schritte erfolgen. Hierfür siedelst Du Dein Tier z. B. erst in den Keller, dann ins Treppenhaus, dann in ein unbeheiztes Zimmer und dann erst zum eigentlichen beheizten Standort des Käfigs um.
Den Kleintierstall winterfest machen – Was muss der Käfig können?
Der winterfeste Kaninchenstall oder Meerschweinchenstall muss Deinem Tier im Winter Schutz vor Schnee, Kälte, Zugluft und Feuchtigkeit bieten. Dafür muss der Kleintierstall aus wetterfestem Material gemacht sein. Außerdem sollte natürlich ein Dach vorhanden sein, damit Feuchtigkeit und Schnee nicht von oben in den Käfig hinein kommen können. Dies ist auch der Grund warum ein gewöhnlicher Gitterkäfig nicht für eine durchgehende Haltung draußen geeignet ist. Für die dauerhafte Außenhaltung bietet sich am besten ein Kleintierstall aus Holz an.
Als Standort für den winterfesten Meerschweinchen- oder Kaninchenstall eignet sich am besten ein windgeschützter Ort, an dem es nicht zieht. Der Kleintierkäfig sollte außerdem keinen direkten Bodenkontakt haben und am besten auf Stelzen stehen.
Winterfester Kleintierstall – Die Isolierung gegen Kälte
Der winterfeste Kleintierstall aus Holz muss außerdem von allen Seiten gut isoliert werden. Hierfür bietet sich eine Holz – Styropor – Holz Kombination an. Für die Isolation eines Käfigs, bedeckst Du alle Holzflächen (Wände, Decke, Boden) entweder im Inneren des Käfigs oder von außen mit einer dicken Styroporschicht. Diese Schicht Styropor bedeckst Du dann wieder mit einer dünnen Holzschicht. Stelle unbedingt sicher, dass Deine Lieblinge das Styropor nicht annagen können. Es kann gesundheitsschädlich für Dein Haustier sein!
Winterfester Kleintierstall – Wie mache ich meinen Kleintierkäfig sonst noch winterfest?
Ist Dein Kleintierstall mit einer Metallschublade ausgestattet? Diese darf im Winter nicht als Untergrund genommen werden! An der Schublade kann nämlich schon geringste Feuchtigkeit einfrieren. Das kann schnell zu schwerwiegenden Erfrierungen bei den süßen Kleintieren führen.
Außerdem musst Du in der kalten Jahreszeit für extra viel Einstreu sorgen, mindestens 8-10 cm hoch sollte sie sein. Nasse Stellen in der Einstreu solltest Du täglich entfernen.
In der kalten Jahreszeit gewinnen Versteckmöglichkeiten noch mehr an Bedeutung. Sie sollten so klein bemessen sein, dass die Meerschweine oder Kaninchen den Innenraum der Häuschen mit ihrer Körpertemperatur problemlos aufwärmen können. Sie müssen aber trotzdem so groß sein, dass alle Meerschweine oder Kaninchen zusammen hineinpassen, um sich gegenseitig wärmen zu können.
Außerdem solltest Du Deinen Tieren mehr Heu und Stroh geben. Dies spendet den Tieren zusätzlich Wärme und Sie können sich außerdem ihr eigenes warmes Nest bauen.
In extrem kalten Nächten kann zum Schutz auch eine dicke Decke über den kompletten Stall gelegt werden.
Freilaufgehege im Winter
Solange der Boden im Freilaufgehege nicht matschig und nass ist, können Deine Meerschweinchen oder Kaninchen diesen auch im Winter nutzen. Hierfür eignet sich unbehandelter Rindenmulch als Einstreu.
Holzkäfig gegen Feuchtigkeit schützen – Kleintierstall imprägnieren
Um das Holz Deines Kleintierstalls widerstandsfähig gegen Nässe und Urin zu machen, bietet sich das Streichen mit ungiftigen Lacken und die Verkleidung mit Teichfolie an. Nähere Infos hierzu findest Du hier: Holzkäfig versiegeln.
Futter und Wasser im Winter – Was muss ich beachten?
Bei der Überwinterung im Freien brauchen Meerschweinchen und Kaninchen deutlich mehr Energie als im Sommer, um ihre Körperwärme aufrecht zu erhalten. Daher muss etwas mehr gefüttert werden. Es bietet sich eine zusätzliche Fütterung von energiereichem Futter an. Bei Frischfutter muss Du unbedingt darauf achten, dass es nicht einfriert. Gefrorenes Futter kann starke Verdauungsprobleme bei den Kleintieren verursachen.
Das Einfrieren des Trinkwassers muss unbedingt verhindert werden. Im Winter ist es ratsamer einen Trinknapf zu benutzten. In einer Nagertränke gefriert das Wasser viel schneller.
Es gibt sogar beheizte Näpfe oder Matten die unter den normalen Näpfen angebracht werden können, um das Einfrieren des Wassers zu verhindern und so Deinen Kleintieren immer einen sicheren Zugang zu Trinkwasser verschaffen. Bitte immer darauf achten, dass die Kabel nicht angenagt werden können, Stromschlag-Gefahr!